Wandern entlang der Thaya

In den letzten Jahren werden Weiterwanderwege immer beliebter. Dabei sind Wanderungen über mehre Tage oder sogar Wochen nicht neu, ganz im Gegenteil, Pilgern zu Fuß hat in Europa seit Jahrhunderten Tradition. Bekannt in diesem Zusammenhang ist der Jakobsweg, der bis nach Santiago di Compostela in Spanien führt. Es gibt aber auch in Österreich zahlreiche Weitwanderwege, darunter auch der (noch) weniger bekannte Thayatalweg, der durch das nördliche Waldviertel führt und den wir gerne näher vorstellen möchten.

Der Wanderweg hat insgesamt eine Länge von 179 Kilometern. Zeitweise führt die Strecke parallel zur tschechischen Grenze am ehemaligen eisernen Vorhang entlang. Die Unbarmherzigkeit dieser Grenze mitten durch Europa wurde zum Glücksgriff für die Natur. Denn hier ging sie aus dem Streit der Menschen als Sieger hervor. Rund dreizehn Quadratkilometer unberührte Flusslandschaften sind hier aufzufinden, eingebettet in majestätische Buchen- und Eichenwälder. In der Region haben rund 1.280 verschiedene Pflanzenarten, Wildkatzen und seltene Vogelarten ihre Heimat gefunden. Geübte Wanderer sind rund neun Tage unterwegs. Wer es etwas gemütlicher angehen möchte kann selbstverständlich auch nur eine Teilstrecke wählen. So werden von Karsten bis Retz sechs Wandertage oder fünf Nächte benötigt. Für Hotels und Verpflegung ist dabei mit Kosten von rund 450 Euro pro Person zu rechnen.

Die Hauptrolle spielt natürlich die Thaya, ein sanfter, dunkler und leiser Fluss mit naturbelassenen Ufern. Der Storm mäandert in immer wieder neuen Schlingen durch schweigsame Wälder. Der Thaya Weitwanderweg (eigentlich Weitwanderweg 630) beginnt am Nebelstein im nordwestlichen Eck Niederösterreichs und führt in weiten Teilen direkt entlang der Flussufers durch das Waldviertel. Die Übernachtungsmöglichkeiten sind mannigfaltig. Manche führen Zelte mit, die meisten Wanderer aber übernachten in vorgebrachten Quartieren. Viele der Unterkünfte in der Region haben einen ganz eigenen Charme, darunter gibt es ehemalige Klosteranlagen und klassizistische Villas, aber auch gutbürgerliche kleine Hotels im fast schon familiären Ambiente mitten in der Natur. Eine editierte Auswahl finden Sie in der Kategorie Hotels.